Die häufigsten Krebsarten
Leukämie (Blutkrebs) : Etwa ein Drittel aller krebskranken Kinder leidet an Leukämie. Dieser Blutkrebs ist damit die am häufigsten vorkommende Krebsart. Die Krankheit entsteht im Knochenmark, dem blutbildenden Organ des Menschen. Aus noch ungeklärter Ursache verändert sich eine unreife Zelle der weißen Blutkörperchen und vermehrt sich unkontrolliert. Die bösartigen Blasten (Zellen) verdrängen die gesunden Zellen im Knochenmark, so dass immer weniger funktionstüchtige Blutkörperchen gebildet werden können. Die Sauerstoffversorgung und Infektionsabwehr des Körpers bricht zusammen.
Hodgkin – Lymphom (Morbus Hodgkin, Lymphogranulomatose) :
Hierbei handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Lymphknoten. Zu 80% sind dabei vor allem der Hals- und Kopfbereich betroffen, doch können auch der mittlere Brustraum, Milz und Leber erkranken. Kinder erkranken seltener, eher sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen.
Non – Hodgkin – Lymphom :
Diese Gruppe von Tumoren ist praktisch identisch mit der Hodgkinschen Krankheit, wobei die Ausbreitung des Tumors im Lymphsystem allerdings wesentlich schneller verläuft und damit zum Zeitpunkt der Entdeckung bereits oft weit fortgeschritten ist.
Hirntumoren :
Der Hirntumor kann bei Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen auftreten, am häufigsten zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr. Die Gefährlichkeit des Tumors hängt im Wesentlichen von seiner Lage und Größe im Gehirn ab.
Neuroblastom :
Von dieser Krebserkrankung sind hauptsächlich Kinder bis zum achten Lebensjahr betroffen. 25-30% der Fälle entstehen bereits innerhalb der ersten zwölf Lebensmonate. Das Neuroblastom geht von unreifen Zellen des Nervensystems aus, die aus unklaren Gründen bösartig werden und unkontrolliert wachsen. Gut die Hälfte dieser Tumoren entsteht in den Nebennieren, die anderen gehen von dem Nervengeflecht beiderseits der Wirbelsäule aus. Primärtumore findet man deshalb entlang der ganzen Wirbelsäule, am häufigsten im Oberbauch.
Nierentumoren (Nephroblastom, Wilms–Tumor) :
Das Nephroblastom geht von unreifen Nierenzellen aus. Es ist nicht mit Nierentumoren der Erwachsenen zu vergleichen. In 50% der Fälle tritt der Tumor bis zum dritten Lebensjahr auf. Kinder über acht Jahren erkranken selten an dieser Form des Nierenkrebses.
Rhabdomyosarkom :
Das Rhabdomyosarkom entsteht durch unreife entartete Zellen des Muskelgewebes. Diese Krebsart kommt überall im Körper vor, bevorzugt im Hals- und Kopfbereich, im Becken und an den Gliedmassen. Häufig tritt die Krankheit zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr auf, wobei Jungen öfter betroffen sind als Mädchen.
Retinoblastom :
Das Retinoblastom stellt eine eher seltene Krebskrankheit im Kindesalter dar, bei der die Geschwulst von den Zellen der Netzhaut hinter dem Auge ausgeht. Betroffen sind ausschließlich Säuglinge und Kleinkinder. In 25-30% der Fälle sind beide Augen betroffen. Dieser Krebsart liegt eine bekannte Veränderung des Erbgutes zugrunde, weshalb sich Verwandte innerhalb der betroffenen Familie immer augenärztlich überwachen lassen sollten.
Osteosarkom :
Das Osteosarkom ist der am häufigsten vorkommende bösartige Knochentumor im Kindesalter. Er befällt vor allem die langen Röhrenknochen der Arme und Beine. Vor allem Kinder im Teenageralter haben diese Krankheit, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.
Ewing – Sarkom :
Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Knochentumor, welcher aber alle Knochen befallen und gleichzeitig an mehreren Orten beginnen kann. Auch hier erkranken vorwiegend Jugendliche und dabei Jungen häufiger.
Keimdrüsentumor :
Diese Krebsart befällt die Eierstöcke bzw. die Hoden. Identisches Tumorgewebe kann vom Steiß bis zum Hirn vorkommen und ist leider oft sehr bösartig.